In den vergangenen Wochen hatte ich eine Menge Stress - wegen Meditation. Als mir aufging, wie ironisch das ist, wurde es schon besser. (Ich musste ziemlich lachen, als ich mich selbst dabei beobachtete, wie ich Panik schob. Das hat geholfen.) Aber geklärt hat sich die Sache erst, als ich mehr meditierte.
Der Grund? Seit vergangenem Frühling habe ich eine zweite Beschäftigung: Relocation. Das heißt, ich unterstütze Angestellte, die neu nach Berlin kommen, bei der Eingewöhnung, indem ich ihnen bei der Suche nach Wohnungen, Kita- und Schulplätzen helfe - alles im Auftrag ihrer Arbeitgeber. Ich musste eine Menge Fakten und Vorgänge lernen - lohnenswert und interessant, aber auch ganz schön anstrengend.
Zum Jahresende 2022 hatte ich den Eindruck, dass sich die neue Arbeit einigermaßen eingespielt habe. Also dachte ich mir, ich habe eine Anerkennung verdient. Wie belohnt sich die typische Yogalehrerin? Indem sie eine Fortbildung bucht. Ich schrieb mich also für drei Online-Wochenenden zum Thema Meditation ein. Vor Beginn des Kurses kam eine freundliche Begrüßungsmail der beiden Dozenten mit der Frage, ob es irgendwelche Gründe gebe, weshalb einer von uns Teilnehmern das Pensum vielleicht nicht in der vorgesehenen Zeit schaffen könne. Wieso das denn, dachte ich. Zwei Jobs, zwei Töchter, zwei Katzen - selbstverständlich kriege ich nebenbei so eine läppische Fortbildung gewuppt!
Vielleicht hätte ich mir genauer anschauen sollen, dass die Fortbildung 85 Stunden umfasst, von denen aber nur 30 an den drei Wochenenden liegen, an denen wir uns live am Bildschirm treffen. Aber wahrscheinlich hätte ich auch dann nur gedacht: Die pumpen die Stundenzahl auf, damit man denkt, man kriegt mehr Inhalt geboten. Mittlerweile habe ich gemerkt: Die meinen das wirklich so! Drei Wochenenden, zwischen denen etwa zwei Monate Zeit liegen. Macht pro Tag etwa eine Stunde Arbeit. Panik! (Ja, das gibt es auch bei Yogalehrerinnen.)
Nach etwa zwei Wochen, in denen ich mich abwechselnd bockig gestellt und wie ein Kaninchen auf den Bildschirm mit der endlos scheinenden Liste der Hausaufgaben gestarrt habe, sind der Groschen gefallen und der Knoten geplatzt. Ich kann berichten: Meditation ist ein großartiges Werkzeug für Leute, die den Machenschaften ihres Geistes auf die Schliche kommen wollen. (Ich sagte ja schon, die ganze Sache ist äußerst ironisch.)
Deshalb baue ich jetzt noch lieber kleine Pausen zur Selbstbeobachtung und Reflexion in die Yogastunden ein, als Mini-Meditationen. Wer sich selbst einmal intensiver mit dem Thema auseinander setzen möchte, für den habe ich eine kostenlose Einladung:
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